im mai erschien der d-punk sampler aggropunk vol.1 als erstes machwerk des neu gegründeten labels aggressive punk produktionen, das nach eigenen aussagen einen „anti-trend gegen die einschlafende punkbewegung sowie der momentan anhaltenden flut von rechtsoffenen und a-politischen rockbands wie freiwild etc.“ schaffen will. umso mehr verwunderte der blick auf die samplerbeiträge. betontod? nich im ernst! nach so einer aussage ist betontod entweder ein schlechter scherz oder ein riesen griff ins klo. aber mit mächtig scheiße dran. vor kurzem dann äußerte sich matze vom label in einem interview beim onlie fanzine uggly punk genau dazu.
Ugly Punk: Wenn man es jetzt kritisch und kleinlich betrachtet, sind BETONTOD ja auch schon fast an der Grenze zum Deutschrock und in die haben sie es auch geschafft, wie halt auch auf den Aggropunk Sampler. Die zählen also scheinbar nicht dazu.
Naja, sie sagen doch selber von sich dass sie dazu gehören! Oder zumindestens dazu gehören wollen. Ich will jetzt da nicht ins Detail gehen, aber als wir mit den Sampler im Herbst 2009 begonnen haben, war diese Entwicklung noch nicht zu erkennen. Ihre Platte ist ja nur kurz vor unserem Sampler raus gekommen – aber der Sampler war schon lange davor fertig. Ohne den Jungs zu nahe treten zu wollen, aber wie zum Teufel kann man sich in einem Interview nur selber mit Freiwild auf eine Ebene stellen? Geschweige denn mit denen zusammen spielen. Aus heutiger Sicht würde ich wohl auf den Song verzichten. Keine Ahnung ob BETONTOD wirklich klar ist, was sie da machen… und dass sie wohl auch viele ihrer Fans vergraulen. Aber… Ihre Entscheidung.
ob d-punk ne feine sache ist oder der letzte scheiß – darüber lässt sich wahrscheinlich streiten, aber positiv überrascht hat auf jeden fall die berliner band kotzreiz, die mittlerweile auch auf dem label vertreten sind. musikalisch ne geile schiene und textlich kommt dabei ein wenig 90er-feeling. leider lässt der song emosau die euphorie schnell wieder verfliegen. woher kommt der hass?
wer lust hat sich mit dem thema „emophobie“ näher zu beschäftigen findet in der testcard #18: regress (erscheint beim ventil verlag) einen sehr interessanten und kritischen beitrag von martin büsser unter dem titel: zu zart für diese welt. woher kommt der hass auf emos? weiterführend dazu gibts das buch emo – porträt einer szene (herausgegeben von martin büsser, jonas engelmann und ingo rüdiger) ebenfalls beim ventil verlag.
buchbeschreibung:
Lidschatten, enge Jeans, schwarz gefärbte Haare – seit einigen Jahren hat sich Emo zu einer weltweiten Jugendkultur entwickelt. Doch der androgyne Emo-Style ist vielen Anfeindungen ausgesetzt. Im Internet wimmelt es von Anti-Emo-Foren, in Lateinamerika kam es bereits zu Hetzjagden gegen Emos.
Mit diesem Buch liegt erstmals ein Sammelband vor, der Emo als Mode, Jugendkultur und Musikstil beleuchtet, ohne gängigen Vorurteilen zu erliegen. Welche Identitätskonzepte liegen Emo zugrunde? Ist Emo eine ernstzunehmende Rebellion gegen traditionelle Geschlechterrollen? Wie gehen Jugendliche mit dem Hass um, der ihnen entgegenschlägt?
Verschiedene Aufsätze erläutern die historische Entwicklung seit dem Emocore in den 1980ern. Interviews und Texte über Emo in Russland, Mexiko, Chile, Ägypten und der Türkei sowie eine kommentierte Diskografie geben Einblick in eine der meistdiskutiertesten Szenen unserer Zeit.
(ventil verlag)
emo bashing crew
echte tränen echtes blut ;)
ich find die aggro punk total geil!!!! Warte schon auf die nächste. Deutsch Punk